Mittwoch, 13. Dezember 2006

Weihnachtslied zum Abschied von Matthias Berninger

War es seine Abschiedsrede? Erbebte der Deutsche Bundestag das letzte Mal in Ehrfurcht vor einem der letzten Kämpfer für Freiheit und Marktwirtschaft, der in den von roten, schwarzen und grünen Sozialromantikern besetzten Heiligen Hallen das Banner des Liberalismus hisste? Matthias Berningers wirtschaftspolitische Grundsatzrede wird in die Annalen bundesdeutscher Geschichte eingehen. Als einer der wenigen Grünen, die ihren ökonomischen Sachverstand vor dem Wechsel in die Opposition nicht an der Parlamentsgarderobe abgaben, war Berninger zugleich die personifizierte Hoffnung all jener, die sich der verhängnisvollen Linksverschiebung der Grünen Partei entschieden entgegenstemmen. Doch nun wechselt der ökonomische Vordenker in die freie Wirtschaft:
Anfang Februar 2007 lege ich mein Amt als hessischer Landesvorsitzender nieder und gebe mein Bundestagsmandat zurück. Am 5. Februar 2007 beginne ich in Brüssel bei Mars, Inc. Europa, als "Director Corporate Health and Nutrition". Ich möchte betonen, dass ich die neue Aufgabe nicht übernehme, obwohl, sondern weil ich Grüner bin.
Sicherlich: Es ist einleuchtend, dass die ökonomische Kompetenz, die politische Erfahrung und die strategische Durchsetzungskraft eines Matthias Berninger in der von sozialistischen und staatsgläubigen Auswüchsen durchsetzten Grünen Partei nicht voll zur Geltung kommen konnten. Umso mehr wird sich sein Potential nun in der freien Wirtschaft entfalten können.

Meine Enttäuschung über den Abschied Matthias Berningers von der Politik kann ich dennoch nicht verhehlen. Mit seinem Weggang verlieren die Kräfte marktliberaler Vernunft innerhalb der Partei einen ihrer profiliertesten Protagonisten. Ich habe mich dazu entschlossen, meine Gefühle über den Weggang meines politischen Vorbildes in Liedform zu verarbeiten.

Als Grundlage dient mir Ernst Anschützens Klassiker "Oh Tannenbaum" von 1824:
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Wie grün sind deine Blätter!
Du grünst nicht nur zur Sommerzeit,
Nein, auch im Winter, wenn es schneit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Wie grün sind deine Blätter!
Ich empfehle, dieses vertonte Kleinod deutscher Lyrik als Tondatei herunterzuladen, und meine selbst gedichteten im Folgenden niedergeschriebenen Strophen zu den Klängen der Instrumentalversion mitzusingen.

Es folgt nun meine Ode "Oh Berninger!" an Matthias Berninger, grüner Bundestagsabgeordneter, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, hessischer Landesvorsitzender, der nach 12 Jahren steiler Parteikarriere nun in die freie Wirtschaft wechselt:
Oh Berninger, Oh Berninger,
Wie kannst du uns verlassen?
Du hast gekämpft, mit ganzer Kraft,
Für eine grüne Marktwirtschaft!
Oh Berninger, Oh Berninger,
Wie kannst du uns verlassen?

Oh Berninger, Oh Berninger,
Du warst der grüne Kronprinz!
Warum verlässt du deinen Thron?
Die fiese Basis jubelt schon.
Oh Berninger, Oh Berninger,
Du warst der grüne König!

Oh Berninger, Oh Berninger,
Wir können dich verstehen.
Auf dem Parteitag hat's gekracht:
Der linke Pöbel ist erwacht.
Oh Berninger, Oh Berninger,
Wir können dich verstehen.

Oh BDK, Oh BDK,
Wie konntest du so irren?
Statt KGE ein Blumenkind,
Wie süß die seel'gen Träume sind.
Oh BDK, Oh BDK,
Wie konntest du so irren?

Oh Berninger, Oh Berninger,
Wir haben eine Bitte:
Dass dein Talent 2008,
Zur Landtagswahl erneut erwacht.
Oh Berninger, Oh Berninger,
Wir haben diese Bitte.

Oh Berninger, Oh Berninger,
In Hessen könnt's was werden.
Nach einem Landtagswahlgewinn,
Bist du in der Regierung drin!
Oh Berninger, Oh Berninger,
In Hessen wird's was werden.

Oh Berninger, Oh Berninger,
Auch wir Realos träumen.
Wirtschaftsminister wirst du sein.
Dann heizen wir den Fundis ein.
Oh Berninger, Oh Berninger,
Auch wir Realos träumen.
Frohe Weihnachten!

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